Die beiden obigen Bilder zeigt die wichtigsten Werkzeuge (Hand- und Motorsäge, Akkuschrauber, Blindnietzange, Schraubenzieher für Biteinsätze, Feilen für Metall- und Holzbearbeitung, Beißzage für den Volierendraht) und Materialien für den Volierenbau (Futter-Drehteller aus Edelstahl, Futternapf mit Halterung, 4-Kant-Aluprofile (20mm), Aluprofile für die Aufnahme von 4mm Doppelstegplatten, diverse Verbinder für die Aluprofile, Edelstahlscharnier, Aluriegel, Asthalterung zum Einhängen in den Volierendraht oder Festschrauben an der Wand, Asthalterung für einseitige Astaufnahme (Selbstgebaut aus einem Wasserrohr und einer Eisenplatte), Selbstschneidende Schrauben für die Aluprofile, Torxschrauben 3x20mm, Scheiben 4.3x20mm, Holzlatten 22x48 oder 24x48mm und 36x58mm sowie dazu passende Winkel (mit entsprechend langen Schrauben kann man die Latten auch direkt zusammenschrauben).
Als Bauweise für den Hobbybereich bieten sich damit 2 Möglichkeiten an: die tragende Konstruktion aus Holz oder aus Vierkant-Aluprofilen. Das ganze wird dann mit Volierendraht bespannt, den es in der Ausführung Eisen verzinkt oder Edelstahl gibt, wobei letzteres ungleich teurer ist (ca. Faktor 6). Da es in seltenen Fällen durch Aufnahme von Zink akute (Zinknasen) oder schleichende Vergiftungen gibt, wird meist Edelstahl als Material für Volierendraht empfohlen, was natürlich eine gute Empfehlung ist, wenn der Preis keine Rolle spielt. Ich habe anfangs nur verzinkten Draht verwendet und damit nie Probleme gehabt. Inzwischen habe ich auch Edelstahl im Einsatz, ich verwende ihn jetzt im Innenbereich. Im Außenbereich bleibe ich dagegen beim preisgünstigeren verzinkten Draht, denn erfahrungsgemäß haben die Vögel hier nur sehr wenig Kontakt mit dem Volierendraht. Für mittelgroße Papageien wie Amazonen ist die Maschenweite 19mm eine gute Lösung. Ich befestige das Drahtgitter am Rahmen bei Alubauweise mit Blindnieten, bei Holzbauweise mit Schrauben (siehe oben) und den entsprechenden Scheiben.
Das Gitter festzutackern habe ich aus 3 Gründen wieder aufgegeben: 1. ist ein Papageienschnabel das ideale Werkzeug um die Klammern wieder herauszuziehen und natürlich machen die Vögel dies auch; 2. ist bei Holzbauweise öfter mal eine Reparatur erforderlich und dann ist es natürlich wesentlich einfacher wenn das Drahtgitter einfach abgeschraubt werden kann; 3. verwende ich in der Gruppenhaltung ausschließlich doppelt vergitterte Volierenelemente. Ohne das Gitter ganz oder teilweise abzuschrauben ist hier eine Reinigung nahezu unmöglich, zumindest aber sehr zeitaufwendig.
Natürlich ist eine Alukonstruktion wesentlich einfacher zu reinigen, allerdings gibt es immer Stellen an man nicht so ohne weiteres hinkommt. Ich habe einen mit Blindnieten befestigten Riegel nach einigen Jahren entfernt. Was sich hier so alles angesammelt hat, ist für einen Hygienefanatiker sicher ein wenig erfreulicher Anblick.
Ein Vorteil der Holzbauweise ist sicher der, dass die meisten Teile gar nicht Gefahr laufen, besonders stark zu verschmutzen, denn ehe es soweit ist, ist der Austausch auf Grund von Verbißschäden nötig (siehe nachstehendes Bild links).
Mit einem Akkuschrauber geht die Befestigung des Gitters fast genauso schnell wie mit Tackern, vor allem wenn man keine Kreuzschlitzschrauben verwendet, sondern sogenannte Torxschrauben (sternförmige Vertiefung im Kopf). Diese Schrauben bekommt man mittlerweile in den meisten Baumärkten. Sie haben vor allem Vorteile wenn die Schraubstelle schlecht zugänglich ist und man nicht so viel Druck auf den Schraubkopf ausüben kann, was besonders bei Reparaturen an schlecht zugänglichen Stellen häufig vorkommt.
Beton
Bei dem im Bild gezeigtem Betonboden handelt es sich um sogenannten geschliffenen Beton. Genaugenommen ist es aber ein (maschinell) geglätteter Beton. Durch diese Bearbeitung wird die Oberfläche größtenteils sehr glatt. Leider eben nur der größte Teil. Die Riefen wie sie auf dem Bild im Vordergrund zu sehen sind, machen ein Abkratzen des Bodens mit der Spachtel unmöglich. Hier muß man dann mit Wasser und Bürste ran.
Steingut
Steingut dürfte das optimale Material für den Boden eines Vogelzimmers oder einer Innenvoliere sein. Da es präzise auf das Sollmaß zugeschliffen ist, ist es absolut plan, außerdem können die Fugen sehr schmal gehalten werden. Dies ermöglicht eine einfache Reinigung mit Spachtel und Schwamm. Ein kleines Hochwasser das schnell entsteht wenn die Vögel mit der Hochdruckspritze gebadet werden, schadet dem Boden natürlich auch nicht.
Fliesen
Fliesen sind für stark beanspruchte Böden sicher nicht die optimale Lösung, vor allem werden bei häufiger Reinigung die Fugen, wie auf dem Bild zu sehen, relativ schnell ausgewaschen. Da es sich bei Fliesen ja um keramisches Material handelt, ist die Oberfläche nicht absolut plan, was das Abkratzen von Kot erschwert. Bei der Grobreinigung mit einer Spachtel kann eine Fliese zudem an den Ecken sehr leicht beschädigt werden, denn hart ist ja nur die Glasur. Fliesen sind daher vor allem dann gut geeignet wenn sie nicht sehr stark durch Kot verschmutzt werden und wenn der Raum über einen Ablauf verfügt. Man kann dann den Boden zur Reinigung oder auch beim Baden der Vögel problemlos unter Wasser setzen, eventuell sogar mit einem Hochdruckreiniger bearbeiten.
Laminat
Wenn sichergestellt ist, dass der Boden nicht längere Zeit unter Wasser steht, ist Laminat das optimale Material. Eine Grobreinigung kann mit der Spachtel sehr einfach vorgenommen werden, da auch eingetrockneter Kot noch relativ leicht abgehoben werden kann. Die anschließende Reinigung mit Wasser und Putzlappen oder Schwamm geht auf Grund der glatten Oberfäche sehr flott und der Boden verträgt sie problemlos.
Linoleum
(Ausführung als Parkett für "Klick"-Verlegung)
Mit Linoleum in der Ausführung als Klickparkett hat nicht die gleiche Beständigkeit gegen Wasser wie Laminat. Bei meinem Parkett bildeten sich nach einer Wassereinwirkung von etwa 30 Minuten an den Stoßstellen Spalten, die nicht mehr verschwanden. Feucht Wischen hält das Parkett dagegen ohne Probleme aus.
Sperrholz
Das Sperrholz muss wasserfest verleimt sein, sonst kann man es nicht nass reinigen. Es hält dafür aber auch eine längere Wassereinwirkung problemlos aus. Ich verwende dieses Sperrholz für die Kotschubladen der Hängekäfige sie halten problemlos 10 Jahre, lediglich die Seitenwände mußte ich in einigen Fällen erneuern.
Kunststoff
Kunststoffböden sind zwar gut zu reinigen, die Freude an diesen Böden kann aber sehr schnell dahin sein, wenn die Vögel sich gerne auf dem Boden aufhalten und ein Stelle gefunden haben, an der sich ein Ansatzpunkt für den Schnabel findet. Wenn die Vögel erst mal wissen, wie schön sich so ein Boden zerkleinern lässt, suchen sie ganz gezielt nach Schwachstellen und in der Regel finden sie diese auch.